Sehnsuchtstraum
(27.10.2004)

Ich blicke in deine Augen.
Sie scheinen mir so klar,
und sind doch so unwirklich…

Ich greif’ nach deiner Hand.
Halte sie fest!
Aber wo ist das Gefühl?

Ich spüre deine Lippen.
Erwidere deinen Kuss,
und trotzdem ist es nicht echt…

Plötzlich entfernst du dich von mir,
gehst einfach fort!
Und ich kann dich nicht halten…

Ich schreie meinen Schmerz raus!
Will zu dir rennen,
doch wo bist du bloß?

Der Schmerz scheint unerträglich,
bin gequält von dem Verlangen nach dir.
Aber ist dieses Gefühl real?

Schweißgebadet wache ich plötzlich auf.
Merke, dass der Schmerz vom Traum ein wenig verblasst-…
doch die Sehnsucht nach dir bleibt…
 
[Wenn man weiß, was man hat und bekommen kann
ist es schwer einfach loszulassen
und aufzugeben...]
 
(by Nane) 
Copyright: Nane

Am Bahnsteig
(27.10.2004)
 
Wir stehen nun hier,
mit Tränen in den Augen
und der Gewissheit
eines langen Abschiedes und einer unbestimmten Trennung.
Ein letzter, alles sagender Blick in deine Augen
Tränen bahnen sich ihren Weg…unaufhaltsam
Ein letzter sanfter Kuss,
bevor du mich verlassen musst.
Gierig sauge ich all die letzten Eindrücke von dir in mich auf.
Versuche mir deinen letzten Blick und deinen letzten Lippendruck genau einzuprägen.
Diese Ungewissheit – so entmutigend!
Wann werden wir uns wieder sehen?
Der Aufruf!Herzraßen!
Nein – geh nicht, bleib bei mir!
Bitte lass mich nicht alleine!
Ich liebe dich doch so und brauche dich hier bei mir!
Was soll ich bloß ohne dich tun?
All unsere gemeinsamen Erlebnisse und Erinnerungen der letzten Tage lass ich noch mal Revue passieren.
Jede Erinnerung schreit in mir „Ich muss dich wieder sehen!“
Ich schmiege mich ganz eng an dich!
Klammer mich ganz fest an deine Brust!
Mit geschlossenen Augen höre ich von Weitem den Zug anrollen.
Ich will es nicht wahrhaben, nicht realisieren!
Immer fester krall ich mich and dich – will dich nicht gehen lassen!
Du hast deine Mühe dich sanft von mir zu befreien.
Endgültig und entschlossen rollt der Zug ein.
Meine Tränen mehren sich und enden in einem Weinkrampf –
sogar du bist am weinen und lässt deinen Emotionen freien Lauf.
Der Zug hält.
Die Zugtür geht auf und ich weiß, dass ich dich nun wirklich gehen lassen muss.
Zitternd, panisch und verzweifelt, drück ich dir einen allerletzten Kuss auf deine Lippen – hauche ein „Ich liebe dich so!“ in dein Ohr,
Dann steigst du in den Zug ein.
Nur 20 Zentimeter trennen uns in dem Moment und trotzdem kann ich nicht mehr zu dir.
Dann ertönt ein Signal!
Die Türen schließen sich und trennen uns nun endgültig voneinander.
Ich lasse all meinen Gefühlen freien Lauf.
Der Zug setzt sich in Bewegung.
Ich weine, laufe ihm hinterher und weiß doch, dass ich aufgeben muss.
Verheult und verzweifelt und im Wissen, du wirst es nicht hören, flüstere ich trotzdem ein „Bis bald – ich warte auf dich!“ vor mich her, schaue deinem Zug nach, bis ich ihn in der endlosen und hoffnungslosen Ferne nicht mehr erkennen kann.
Nach und nach realisiere ich die ganzen Leute um mich herum.
Einige tuscheln, andere gucken mitleidig.
Doch das alles zieht an mir vorbei wie in einem Film.
Denn in Gedanken bin ich immer noch bei dir, in deinen Armen sicher eingeschlossen.
Doch in der Realität steh ich bloß auf einem Bahnsteig.
Ohne dich.
Alleine.
Und alles was ich noch habe ist die Hoffnung,
dich bald wieder hier in meine Arme schließen zu können.
 
(by Nane) 
Copyright: Nane